Kultur und Wein

das beschauliche Magazin


Ansicht des Trattlerhfes vom Kirchheimerbach aus

DER TRATTLERHOF „I feel GUT“ in der Natur von Bad Kleinkirchheim

Eingangsbereich des Trattlerhofes

Kultur und Kulinarik mit Impuls und Winzer am Berg

Unter dem Balkon rauscht der Kirchheimerbach. Bis ins Zimmer herauf spürt man die Frische des Wassers und lässt sich von der Musik, die einem die Natur hier schenkt, sanft beruhigen. Für ein paar Tage darf jede Hektik und aller Stress vergessen werden. Man genießt es, einfach Gast zu sein im Trattlerhof, dem ungemein freundlichen Hotel in Untertschern bei Bad Kleinkirchheim. Herzlich empfangen wird man von Seniorchefin Elisabeth Moser und gleich in einer kurzen Führung tief in die Geschichte dieses Hauses eingeführt. In einer Vitrine sind alte Dokumente ausgestellt. Die erste Erwähnung stammt aus 1520, als hier eine Landwirtschaft betrieben wurde. Das „Tavernen- und Schankrecht“ haben 1642 die Jesuiten aus Millstatt dem Hof verliehen. In die Schlagzeilen geriet das Wirtshaus anno 1735. Ein Gemälde in einem der Speisesäle erzählt von Paul Zopf. Es zeigt den Wirten Kaspar Grayer, der einem hoch zu Ross sitzenden Gast Wein kredenzt. Das Textmedaillon erzählt, dass es sich dabei um den Hofnarren bei Joseph I., seines Zeichens Winkeladvokat und Betrüger gehandelt habe.

Jakob Forstnig V. mit der Joppe seines Urgroßvaters

Nachdem er die Bauern zum Aufstand gegen die Jesuiten angestiftet hatte, ist er mit der Kassa des Klosters abgehauen. Hier wurde Paul Zopf erkannt und „sodann von der Bürgergarde eingeholt und gefangengenommen“. Aus dieser Zeit stammt auch die Rechnung eines Säumers, der in einem 150-Liter Fass über das Gailtal Wein aus Italien geliefert hat.

Seniorchefin Elisabeth Moser in Rezeption

Seither spielt Wein auf dem Trattlerhof eine besondere Rolle, wie Jakob Forstnig V., Chef des Hotels, betont. „Winzer am Berg“ lautet der Titel des Programms, in dem seit über zehn Jahren in jeder Saison an die zehn bis 15 Winzer ihre Weine vorstellen. Zum Prädikat Berg gekommen ist der Wein mit der „Einkehr“, die mit dem urigen Ambiente einer Almhütte in Bad Kleinkirchheim Schauplatz dieser Genüsse ist. In den 1970er-Jahren wurde dafür im benachbarten St. Oswald ein Stall abgetragen.

Aus dem 300 Jahre alten Holz wurde das Hüttenrestaurant bei der Talstation des Schilifts gebaut. Bei der Auswahl der Winzer präsentieren neben großen Namen wie Polz, Weinhof Sax oder der Domäne Müller regelmäßig auch kleine Winzer ihre in Flaschen abgefüllten Meisterwerke. Gereicht werden sie im Rahmen einer der „kulinarischen Nächte“. Chefkoch Joshua Kostecki kreiert dazu jeweils ein Menü, das vom Gruß aus der Küche bis zum Dessert auf die jeweiligen Weine für Auge, Nase und Gaumen perfekt abgestimmt ist. Nach einem solchen weinseligen Abend hat man es gottlob nicht weit zurück ins Hotel. Man braucht nur dem Bach zu folgen und nach ein paar Schritten quer über die Wiese zum Trattlerhof einbiegen.

Die Einkehr in Bad Kleinkrichheim als Schauplatz von Winzer am Berg

Der zweite Schwerpunkt ist der „Impuls am Berg“, bei dem es um Kultur geht. Laut den Gründern dieser „Lebensgespräche“, dem Gemeindepfarrer Uwe Träger und Jakob Forstner, sollen in unserer schnelllebigen Zeit „Anker gesetzt“ werden. In entspannter Atmosphäre werden verschiedenste bewegende Lebensthemen mit interessanten Persönlichkeiten aus Theologie, Philosophie, Medizin und etlichen anderen Themenbereichen diskutiert und die Besucher zu einem Dialog eingeladen.

Wenn es sich um die Präsentation eines Genuss-Buches handelt, kann durchaus eine „Buchverkostung“ draus werden, bei der die Qualität der darin beschriebenen Köstlichkeiten gleich an Ort und Stelle überprüft und goutiert werden kann.

 

60 Zimmer erscheinen Jakob Forstnig als ideale Größe, bei der persönliche Betreuung in entsprechender Form möglich ist. Im Ort gibt es für Gäste, die eher einen individuellen Tagesablauf bevorzugen, ein ganzes Dorf von Chalets. Geplant wurden die ansprechenden Appartements von Architekt Herwig Ronacher, dessen Stil ganz auf Einbindung in die Natur eingestellt ist. Nachhaltigkeit ist auch im Trattlerhof ein großes Thema. Ein Kleinkraftwerk liefert den Strom, es gibt E-Autos zum Ausprobieren und im ganzen Haus herrscht strenge Mülltrennung.

Wenn Gäste auf die tägliche Zimmerreinigung verzichten, helfen sie mit, Wasser und Energie zu sparen und erhalten als kleines Dankeschön bei der Abrechung als Nachlass den „Umwelteuro“. Der Lohn dafür ist das Österreichische Umweltzeichen und das EU Ecolabel. „Das alles zusammen enthält bereits schon die Standards für den Umweltschutz“, stellt Jakob Forstner entschieden fest, „weil es unser grundsätzliches Bestreben ist, unsere gute Luft und das saubere Wasser zu erhalten.

Die Chalets, geplant von Architekt Herwig Ronacher
Hotel Trattlerhof Logo 400

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