Kultur und Wein

das beschauliche Magazin


Die Hotels von Bad Gastein über dem tosenden Wasserfall

Die Hotels von Bad Gastein über dem tosenden Wasserfall

GRAND HOTEL STRAUBINGER Neuer Glanz für einen mondänen Badeort

Der symbolträchtige Luster inmitten des Straubinger Salls

Der symbolträchtige Luster inmitten des Straubinger Saals

Ein gastliches Haus, in dem die Belle Époque schon beim Frühstück vorüberrauscht.

„Gastuna tantum una“ oder Bad Gastein ist eine einzigartige Wunderwelt! Am Ende eines Alpentales umrahmt ein unwirklich ausladendes Cluster von Hotelfassaden einen Wasserfall, dessen majestätisches Rauschen eine allgegenwärtige Geräuschkulisse schafft; egal, ob man im Kurbad Heilung sucht, ein paar Tage lang die Bergwelt rund um den Ort erwandern will oder den Winter für einen Schiurlaub nützt. Wildbad hieß einst das Nest an der Gasteiner Ache und als erster Kurgast ist ein Hirsch überliefert. Er soll, so erzählt es die Gründungssage, in der warmen Quelle von den Schussverletzungen eines nicht treffsicheren Jägers genesen sein. Zu erfahren ist diese Geschichte im Museum Gastein, das im Hotel De l´Europe eingerichtet ist. An einstige Eleganz, die nobeln Gästen in diesem markant aufragenden Haus geboten wurde, erinnern noch ein Jugendstilpavillon und die Messing glänzende Lobby, die jedoch nur den Besitzern der nunmehr als Apartments genutzten Zimmer offen steht. Aufgrund diverser zweifelhafter Investitionen wurde es in den letzten Jahrzehnten bedenklich ruhig in Bad Gastein. Ein gespenstischer Dornröschenschlaf ließ Gebäude wie das in grauem Beton in das Zentrum geklatschte Kongresshaus verfallen, Geschäfte schließen und allzu viele Fenster der Hotels finster bleiben.

Links das GRand Hotel Straubinger, rechts das Badeschloss

Links das GRand Hotel Straubinger, rechts das Badeschloss

Das Hotel De l´Europe spiegelt sich im Pool des Straubinger

Das Hotel De l´Europe spiegelt sich im Pool des Straubinger

Neues Leben und damit Hoffnung begannen sich erst zu regen, als das Land Salzburg 2017 das Straubinger, das Badeschloss und die Alte Post erwarb, um einen Prozess zu Revitalisierung anzustoßen. Ein Jahr später kaufte die Hirmer Gruppe die drei Objekte und begann mit einer aufwendigen Renovierung. Im Herbst 2023 konnte das Straubinger Grand Hotel Bad Gastein neu eröffnet werden, Badeschloss Hotel Est. 1791 soll demnächst folgen. Geführt werden die Häuser von der Tochtergesellschaft Travel Charme Hotels & Ressort. Seither werden die Gäste am Straubingerplatz 1 wieder wie in alten goldenen Zeiten empfangen, um in das luxuriöse Reich dieser außergewöhnlichen Herberge geführt zu werden. Die Eintretenden spüren auf der Stelle das Flair, das schon Kaiser Franz Josef und eine unzählbare Schar erlauchter europäischer Größen wohlig umfangen hat. Zum Unterschied von damals sind jedoch keine Krone oder illustre Prominenz mehr erforderlich, um hier einige Nächte genießen zu dürfen. Dank spezieller Angebote ist es möglich, mit überschaubarem finanziellen Einsatz eine Zeitreise in diese mit fünf Sternen glänzende Belle Époque anzutreten.

Die Pfarrkirche von Bad Gastein von der Dachterrasse aus gesehen

Die Pfarrkirche von Bad Gastein von der Dachterrasse aus gesehen

Die Hotelbar für den gemütichen Tagesausklang

Die Hotelbar für den gemütichen Tagesausklang

Das ausnehmend aufmerksame Personal begleitet die Erholungssuchenden von der Rezeption weg über das praktisch eingerichtete Zimmer (teils mit eigener Sauna) bis in das Herz des Hauses, den Straubinger Saal. In dessen Mitte liegt auf einem runden Tisch ein Kronleuchter. Er scheint von der Decke gefallen zu sein, ist aber nur das Symbol für den originalen Luster, der just hier herabgestürzt sein soll. Der mit Goldrändern verzierte Stuck an der Decke hat gehalten und wie einst schaffen Grünpflanzen die rechte Stimmung beim Diner, das von Küchenchef Norman Beitz kreiert wird.

Eine kunstvolle Lichtinstallation führt durch das Stiegenhaus auf die jeweilige Etage, vom historischen Zimmer 7 (heute 9), unter dessen noch erhaltener Zirbendecke am 14. August 1865 von Fürst Otto Bismarck und dem österreichischen Gesandten Gustav von Blome die Gasteiner Konvention unterzeichnet wurde, bis hinauf zum Gemach, das Kaiserin Elisabeth bewohnt hat. Als Reminiszenz an dero gnädige Aufenthalte wird darin Nacht für Nacht Licht gemacht. Allüberall sind die Geschichten der Vergangenheit lebendig. Dennoch wurde nicht auf zeitgemäße Attraktionen verzichtet. Ganz oben befindet sich der ausgedehnte Wellnessbereich mit einem sensationellen Infinity Pool, was soviel bedeutet wie grenzenlose Aussicht; zumindest auf den aus nahezu geschlossenen Hotelfassaden bestehenden Ort und auf eine beeindruckende Natur, die so ganz in einem reizvollen Gegensatz zu dem über Jahrhunderte gewachsenen Kurbetrieb rundum grünt.

Ein anregender Platz unter freiem Himmel

Ein anregender Platz unter freiem Himmel

Straubinger Logo 300

Statsitik