Kultur und Wein

das beschauliche Magazin


Ein Olivenzweig im Karst

Ein Olivenzweig im Karst

SANCIN Wein und Öl aus dem Triestiner Karst

Alen, Vitjan, Devan Sancin im Weinkeller © Sancin

Alen, Vitjan, Devan Sancin im Weinkeller © Sancin

Kräftiges mit feinem Trinkfluss: Malvasia Istriana, Glera oder Refosco dal penduncolo rosso

Val Rosandra ist allein von seiner spannenden Natur her einen Besuch wert. Es handelt sich dabei um den pittoresken und übrigens einzigen Taleinschnitt des Triestiner Karsts. Der Fluss Rosandra, auf Slowenisch Glinščice, hat sich über Jahrtausende in das Hochplateau eingegraben, um bei der Ortschaft Bottazzo als Wasserfall 30 Meter in die Tiefe zu stürzen. Am Fuße dieser 1996 zum Naturpark erklärten Region wachsen wie beinahe überall im Karst Weinstöcke und Ölbäume. In den 1990er-Jahren legte Vitjan Sancin in seiner Heimatgemeinde Dolina den Grundstein zu einer der traditionellen Osmizzen. Unter einem solchen Lokal darf man sich eine Art Heurigen vorstellen. Damals herrschte noch der österreichische Kaiser Josef II. über das später heftig umkämpfte Land, als er 1784 „ jedermann die Freyheit, die von ihm selbst erzeugten Lebensmittel, Wein und Obstmost, zu allen Zeiten des Jahrs, wie, wann und zu welchem Preise er will, zu verkaufen oder auszuschenken“ erteilte (zitiert aus der kaiserlichen Zirkularverordnung). Die Buschenschank war geboren. Zwischen dem Golf von Triest und den Julischen Alpen, also im Karst, setzte sich die Bezeichnung Osmizza durch. Vitjan servierte als Jause einfache Gerichte, angerichtet mit Olivenöl aus eigener Fechsung, zum Wein, der hier schon seit uralter Zeit als Vitovska oder Terrano gedeiht.

Mauer und Weingarten im Karst

Mauer und Weingarten im Karst

Brut White, 100% Glera © Sancin

Schaumwein, Brut White, 100% Glera © Sancin

Anfang der 2000er brachten Vitjas Söhne Devan und Alen neue Ideen in das Weingut Sancin ein. Höchste Qualität war ihr vordringlichstes Anliegen. Der Fokus blieb auf autochthonen Sorten, denn die Tradition wurde von einer zur nächsten Generation gewahrt. Im Grund spiegelt das Weinmachen noch immer Vitjas Erfahrung und Methoden im Weingarten. Verbessert haben sich die technischen Voraussetzungen. Damit gedeiht auf den zehn Hektar ein Mix aus regionalen und internationalen Trauben. Die weißen Leitsorten sind Glera und Malvasia istriana.

Das spezielle Klima des Tals und der dem Karst eigene Boden lassen Weißweine mit relativ hohem Alkoholgehalt zu, ohne deren Trinkfluss zu beeinträchtigen. Sie geben sich im Glas durchaus freundlich, elegant und sanft. So präsentiert sich Glera tranquilo mit ernsthaften 13,5% als leicht strohgelb, in der Nase mit deutlichen Aromen von Weißdorn, frisch geschnittenem Gras und Holunder. Im Abgang verweilt die salzige Note der nahen Adria. Ähnliches gilt für die Roten, die als Refosco und Merlot reinsortig ausgebaut werden und gemeinsam mit Cabernet Sauvignon die Cuvée Monte d´Oro ergeben.

 

Das Grau der Olivenblätter beherrscht auch das Weingut Sancin. Rund 6.000 Bäume auf ca. acht Hektar erbringen erstklassiges Olivenöl, das in der eigenen Frantoio gepresst wird. So wird eine durchgehende Kontrolle des gesamten Herstellungsprozesses, Vermeidung von Wartezeiten, die frisch geerntetem Material nicht gut bekommen, und neben der Qualität Transparenz für die Kunden geschaffen.

GranMoscato in der stylischen Flasche © Sancin

GranMoscato in der stylischen Flasche © Sancin

Devan und Alen Sancin füllen das so gewonnene Gold in originelle Flaschen mit hohem Wiedererkennungswert; wie auch den Süßwein GranMoscato. Die Trauben des Moscato giallo trocknen 30 bis 40 Tage, bevor sie sanft gepresst werden. Gefüllt wird er nach neun Monaten, um anschließend noch mindesten drei Monate in seiner auffällig attraktiven Flasche zum vollen Potential eines Passito aus dem Karst zu reifen.

Sancin Logo 300

Satistik