Kultur und Wein

das beschauliche Magazin


Die Großlage Rosalia von der Burg Forchtenstein aus gesehen

ROSALIA DAC Wein als Spiegel eines malerischen Hügellandes

Anton Piribauer, Verena Dunst, Mag.a. Astrid Eisenkopf, Christian Zechmeister

Das jüngste DAC Gebiet präsentiert sich in Rot und Rosé

Aus der so prosaisch benannten „Großlage Rosalia“ ist nun eine Region geworden, die die Unverwechselbarkeit ihrer Weine seit dem Frühjahr 2018 stolz mit dem Siegel des DAC, des „Districtus Austriae Controllatus“ unterstreichen darf. Namenspatronin ist die hl. Rosalia, die am Heuberg (758 m Seehöhe), dem höchsten Punkt dieses Hügellandes verehrt wird. Von dieser hübschen barocken Kapelle aus überblickt man an klaren Tagen nahezu das gesamte Weinbaugebiet (300 ha.), das von Neudörfl über Sauerbrunn bis Mattersburg in sanften Wellen mit seinen Stockreihen fließt. Bewacht wird es von der mächtigen Burg Forchtenstein, die einige Serpentinen tiefer auf einem für einstige Feinde unüberwindlichen Felsen thront. Die Weinbauern dieses Stück Burgenlands waren sich von Anfang an bewusst, dass ihre Gegend etwas ganz Besonderes ist, anderes als die Nachbarn am Leithaberg, auf der anderen Seite des Neusiedlersees oder südlich im Mittelburgenland. Sie haben über Jahrhunderte ihren Wein über die Grenze von Trans- nach Cisleithanien verkauft.

Noch fehlt die Bezeichung ROSALIA DAC auf den Flaschen

Man schätzte ihn im nahen, damals aber österreichischen Wr. Neustadt so sehr, dass die Brücke über die Leitha, den Grenzfluss, zu manchen Zeiten gesperrt wurde, um die Leute beim eigenen Wein aus der Thermenregion zu halten. Die Menschen haben sich darum aber wenig gekümmert und sind weiter in das damalige Ausland zum Heurigen gepilgert. Sie liebten den sanften und dennoch frischen „Ungarwein“, den diese doch einigermaßen hoch liegenden Weingärten mit einem kühlen Klima hervorbrachten. Die Trauben reifen spät aber gut. Tagsüber genießen sie die Sonnenkraft des Burgenlandes, werden des Nachts aber von kühlen Winden aus der Buckligen Welt an einem zu raschen Säureabbau gehindert, was wiederum zu vermehrter Armomabildung beiträgt. Dazu hat das Pannonische Meer an seinen Stränden den idealen Boden hinterlassen, der die Rebstöcke tief im Löss, Lehm und Kalk wurzeln lässt und extraktreiche Weine zeitigt.

Die Rosalienkapelle am höchten Punkt des Rosaliagebietes

Aus der historischen Betrachtung ist nun ein optimistischer Blick nach vorne geworden. Mit den beiden Rotweinsorten Blaufränkisch und Zweigelt und – in dieser Beziehung österreichweit einzigartig – mit Roséweinen betritt man die internationale Bühne, auf der mit dem so wichtigen Kürzel DAC im Konzert der anderen bereits arrivierten heimischen Weinbauregionen mitgespielt werden kann. Die so geadelten Weine sind wie die Winzer selbst verlässlich geradlinig und bodenständig.

Es geht hier nicht um die Größe, viel mehr besticht eine tief verwurzelte und prächtig gewachsene eigenständige, regionale Identität. Christian Zechmeister, Geschäftführer der Wein Burgenland, gerät ins Schwärmen, wenn er von hervorragendem Trinkfluss und der großartigen Eigenschaft als Speisebegleiter spricht und als Weinfachmann zu den beiden Roten ergänzt: „Die Weine zeigen sich farblich in dunklem Rot und mit einer nuancenreichen, vielschichtigen Nase.“

Anders der Rosé, der mit einer feinen Veilchennote reüssiert und im Mund überraschend würzig auftritt. Eine Regel besagt, dass der Rosé der Bezeichnung „trocken“ zu entsprechen hat und aus einer oder mehreren roten Qualitäts-Rebsorten gekeltert sein muss. Die Angabe dieser Sorten auf dem Etikett ist nicht gestattet, sehr wohl aber, wie in vielen Fällen, eine Darstellung der hl. Rosalia, die für diese aufstrebende DAC-Region zur himmlischen Fürsprecherin ernannt wurde.

Winzer der Rosalia DAC, Vertr. der Politik und des Burgenland Weines am 11.07.2019 in Forchtenstein
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