Kultur und Wein

das beschauliche Magazin


Tisch und Vitrine im Salon Ziehrer

Mehr als nur ein Tipp für die kommende Wiener Restaurantwoche

Zwiebelrostbraten

Bürgermeisterlich dinieren im Rostbraten-Reich Rathauskeller

Ernste gotische Gewölbe, wenngleich aus dem 19. Jahrhundert, begleiten den Besucher in gastliche Tiefen. Es erscheint geboten, sich in eines der stimmungsvollen Gemächer führen zu lassen. Zur Wahl stehen unter anderem das Augustiner Stüberl, der Rittersaal oder der Grinzinger Keller. Seit 1899 wird hier getafelt. Viele Große dieser Welt haben seither die Gastfreundschaft des Wiener Rathauskellers genossen. Man ist also in bester Gesellschaft, wenn man im Salon Ziehrer am reservierten Tisch Platz nimmt und mit einem Glas Sekt den Abend einleitet, um sich in der Folge voll und ganz den Empfehlungen des umsichtigen Personals anzuvertrauen. Die Speisekarte enthält mit Garantie eine Reihe von Verlockungen der Wiener Küche, dafür sorgt Sous Chef Peter Kriegel, der Bodenständigkeit und Natürlichkeit gekonnt mit Tradition verbindet. So wird auch das Menü, das im Zuge der Wiener Restaurantwoche zu einem ausnehmend günstigen Preis angeboten wird, ganz auf diese gelungene kulinarische Kombination zwischen kaiserlich und zeitgemäß urban aufgebaut sein.

Sous Chefs Peter Kriegel

Den Beweis dafür liefern eine Terrine vom Donauschill oder deftige gebackene Blunzenradl´n zum starten, gefolgt von einer kräftigen Wiener Rindsuppe mit Leberknödel oder alternativ einer Brennnesselsuppe mit Topfenrahmdip.

Dessertvariation süßer Auszug aus der Pâtisserie

Der Star des Hauses ist freilich der Rostbraten, der in sensationeller Vielfalt angeboten wird. Vor mehr als 100 Jahren hat J. M. Heitz in seinem „Illustrierten Kochbuch Die Wiener Bürger Küche“ dieses Gericht zum „Rostbraten aux oignons á la Viennoise“ geadelt. Serviert wird dieser zarte à la minute gegarte Braten heutzutage unter knuspriger Zwiebel, begleitet von Rosmarin-Braterdäpfeln und einem Stück Senfgurke. Der Phantasie und der Lust am Probieren sind jedoch keine Grenzen gesetzt.

Dieses von seinem Geschmack und seiner Konsistenz her erlesene Stück vom Rindfleisch wird auch ganz wienerisch gebacken und als Schnitzel mit Erdäpfel/Vogerlsalat angeboten. Brioche-Serviettenknödel sind die Beilage zum Esterházy-Rotbraten und gebutterte Tagliatelle zum Champignon-Rostbraten. Zünftiger gibt sich der Reind´l-Rostbraten mit cremigem Erbsenpüree und Salzgurke, während der Rostbraten in Zitronen-Kapern-Jus an gebutterten Nockerln eine Geschmackskombination zwischen erfrischend und kräftig verheißt.

 

Für die Weinbegleitung gilt die Devise klein aber fein. Vom schlanken und dennoch rassigen Kamptaler Riesling zur Vorspeise über einen kräftigen Bio-Blaufränkischen aus Horitschon zum Hauptgang bis zu einem nach exotischen Früchten durftenden Dessertwein aus dem Nordburgenland werden ausnahmslos Kreszenzen österreichischer Winzer angeboten.

Im Rathauskeller ist man überzeugt, damit auch den vielen internationalen Gästen eine elegante Visitenkarte der heimischen Genusskultur vorlegen zu können. Sollte als Abschluss ein Digestif gewünscht sein, dann empfiehlt sich der aromatische Marillenbrand, um diesen Abend im Keller unterhalb des Bürgermeisterbüros ausgesprochen sanft abzurunden, vielleicht bis zum nächsten Fest im Rathaus, bei dem das Catering ausnahmslos von der Küche des Rathauskellers aus besorgt wird.

Eingangsbereich des Rathauskellers
Rathauskeller Logo 300

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