Kultur und Weindas beschauliche MagazinDie Fattoria Le Fonti © Le Fonti FATTORIA LE FONTI Gran Selezione in Deutsch & Italienisch
Schon Vater Konrad Schmitt war zum leidenschaftlichen Weinbauer geworden. Dem Deutschen hatte es die Toskana angetan – wem nicht? 1994 wurden 15 Hektar erstanden und davon auf achteinhalb Hektar bestehende Weinberge sorgsam neu bepflanzt, dazu in deutscher Gründlichkeit die Cantina renoviert und für die Produktion von Qualitätswein mit neuester Technologie adaptiert. Nachdem der kleine Ort Panzano (auf ca. 450 Meter Seehöhe) im Gebiet des Chianti-Classico gelegen ist, stand den vier Buchstaben DOCG (Denominazione di Origine Controllata e Garantita) und ab 1996 dem Gallo Nero, einem schwarzen Hahn auf der Flasche, nichts mehr im Wege. Laut Consorzio Vino Chianti Classico ist die Sorte Sangiovese „l´anima del Chinati Classico“, eben dessen Seele, und muss, so will es das nicht unkomplizierte Regelwerk, mindestens 80% ausmachen. Mit der aus dem relativ hohen Säureanteil resultierenden Frische wurde Chianti zum Synonym italienischer Lebensfreude, die einst aus dem Urlaub in der Fiasco, der Korbflasche, in die nördliche Heimat transportiert wurde. Mittlerweile sind es gängige Flaschen, die sich in Kartons wesentlich einfacher verpacken und verschicken lassen und, so Experten, der Qualität zuträglicher sind. Tochter Vicky hat sich in einen Italiener verliebt und diesen geheiratet. Mit Guido führt sie nun die Fattoria Le Fonti, deren Weinberge praktischerweise U-förmig um das Weingut angeordnet sind. Der Boden besteht aus Schiefer, Lehm, Sand und Stein und bietet damit unter der Bezeichnung „Galestro“ die ideale Mischung für 85% Sangiovese Reben und den Rest für Merlot und Cabernet. Vicky Schmitt-Vitali teilt wie viele andere verantwortungsvolle Winzer die Ansicht, dass guter Wein im Weinberg entsteht. Mit einer Hand voll Mitarbeitern kümmern sich sie und Gatte intensiv um die Reben und achten penibel darauf, dass wirklich nur die besten Trauben in den Keller kommen. Es erscheint beinahe selbstverständlich, dass naturnah und umweltschonend in integrativer Weise gearbeitet wird. Der Lohn dafür: Alle Weinberge und Olivenhaine sind biologisch zertifiziert (ICEA). In jeder zweiten Reihe wachsen zwischen den Stockreihen Rucola, Gräser, rote Rüben, Bohnen und Hopfen. Sie lockern den Boden auf und werden im Frühjahr als Dünger zur Stickstoffabgabe eingepflügt. Die überschaubaren Ausmaße der Fattoria lassen eine intensive, ja, persönliche Bearbeitung jeder einzelnen Rebe zu, u. a. mit Stutzen der Geiztriebe, einer „grünen“ Ernte, also der Entfernung überschüssiger Trauben im August, und der Handlese im Herbst.
Ist das Material sicher unter Dach und Fach, wird Rotwein hergestellt, mit Rebeln, einer Kaltmazeration und Spontangärung. Innerhalb der ersten zwölf bis 18 Stunden erfolgt das sogenannte Ausbluten (salasso). Ein kleiner Teil des Mostes wird abgezogen und weitervergoren.
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