Kultur und Wein

das beschauliche Magazin


Verschlungene Straßen führen zum Weinhotel Gut Pössnitzberg

Verschlungene Straßen führen zum Weinhotel Gut Pössnitzberg

GUT PÖSSNITZBERG Heimkommen im südsteirischen Weinhotel

Ruhe und Erholung auf der Terrasse des Weinhotels

Ruhe und Erholung auf der Terrasse des Weinhotels

Wo eine grandiose Aussicht zum Wandern und zum Weingenuss verlockt

Man thront über den Weinbergen, die sich in alle Himmelsrichtungen über die Hügel erstrecken. Man müsste das gemütliche Zimmer im Gunde gar nicht verlassen, um Südsteiermark pur zu genießen. Freilich fällt es niemandem ein, seine Urlaubstage bei einigen noch so feinen Gläsern Wein drinnen zu verbringen, nicht einmal an Tagen, an denen aus den Tälern pittoreske Nebel aufsteigen, weil es in der vergangenen Nacht geregnet hat. Verlässlich zeigt sich am Vormittag die Sonne und verbietet das Faulsein, wenngleich der vom ausgiebigen Frühstück volle Bauch ganz gerne noch abhängen würde. Der morgendliche Vitamin-Shot, eine kreative, täglich wechselnde Mischung aus äußert gesunden Zutaten, entfaltet umgehend seine Wirkung. Also was geht man an?

Direktor Rainer Ogrinigg mit Wein von Erwin Sabathi

Direktor Rainer Ogrinigg mit Wein von Erwin Sabathi

Eingangsbereich Weinhotel Gut Pössnitzberg

Eingangsbereich Weinhotel Gut Pössnitzberg

Die Möglichkeiten sind vielfältig. Wandern, Radfahren oder Sightseeing – vom Gut Pössnitzberg weg ist es zu keinem der Ausflugsziele wirklich weit und an jeder der zahlreichen Kurven gibt es einen Winzer, aus dessen Keller sich der Kofferraum mit Kartons voll Welschriesling oder Sauvignon Blanc füllen lässt. Die freundliche Dame an der Rezeption oder Direktor Rainer Ogrinigg persönlich haben genügend Vorschläge für einen erfüllten Tag, um diese einzigartige Gegend intensiv kennen zu lernen. Für die ganz bequemen bleibt immer noch der Pool mit Blick auf Weingarten und Ziegengehege, verbunden mit einem Besuch der Sauna. Vor einem Fenster lässt es sich dort genüsslich sitzen und schwitzen, ohne auf die Reize der Natur verzichten zu müssen.

Der Pool mit Block auf Weingarten und Ziegengehege

Der Pool mit Block auf Weingarten und Ziegengehege

Rosen blühen rund ums Haus

Rosen blühen rund ums Haus

Von Leutschach aus sind es nur ein paar Kilometer, um ins Gut Pössnitzberg zu gelangen. 1950 hat die Familie Tscheppe an dieser Stelle ein stattliches Weingut gegründet, in einer Zeit, als die Südsteiermark als abgelegenes Grenzgebiet zu Slowenien nicht einmal als Geheimtipp gehandelt wurde. Die Visionen haben sich für die Pioniere bezahlt gemacht. In manchen Jahren wurden hier auf 30 Hektar Eigenflächen drei Millionen Liter Wein gekeltert. 2002 wurde das gesamte Anwesen von den legendären Brüdern Erich und Walter Polz gekauft. Mit bescheidenen 28 Zimmern wurde der Hotelbetrieb aufgenommen und im Laufe der Jahre zur heutigen Größe ausgebaut. Für die Küche des angeschlossenen Restaurants wurde 3 Hauben-Starkoch Gerhard Fuchs engagiert.

Nach der Trennung der Polz-Brüder erwarb vor zweieinhalb Jahren ein Investor aus Wien sowohl Gebäude als auch Weingärten und sorgte dafür, dass das Ganze in österreichischer Hand geblieben ist. Da das Weinverständnis von Direktor Ogrinigg, wie er selbst lächelnd zugibt, beim Konsumieren endet, wurde für die 30 Hektar Weingärten ein Winzer gesucht – und gefunden. Hannes Sabathi, Mitglied der renommierten STK-Weingüter (steirische Terroir- und Klassikweingüter), brauchte nicht lange überredet zu werden. Er bewirtschaftet damit unter anderem eine der historischen großen Lagen, den Czamillonberg (Kamillenberg), der bereits 1850 im Landesarchiv angeführt ist und seinerzeit von Graf Woracziczky entdeckt wurde. Man darf sich auf das erste Ergebnis, den Jahrgang 2021 freuen, muss aber aufgrund der entsprechenden Lagerzeit noch darauf warten. Als „Ersatz“ stehen Weine aus dem Hause Hannes Sabathi bestens gekühlt zur Verfügung, um bei einer der täglichen geführten Verkostungen kennengelernt zu werden oder den Abend auf der Terrasse bei romantischem Feuerschein zu begleiten.

Bienenstöcke für den Frühstückshonig

Bienenstöcke für den Frühstückshonig

Die kommende kalte Jahreszeit steht im Zeichen einer behutsamen Renovierung, sowohl der 38 Zimmer als auch der Rezeption. Wo man bisher eingecheckt hat, wird Wohnzimmeratmosphäre mit Kamin geschaffen, um auch im Winter Gäste anzuziehen. Auf die Frage, was diese dann unternehmen können, hat Direktor Ogrinigg eine überraschende Antwort: „Das Gleiche wie im Sommer. Wenn jemand meint, dass nichts los ist, dann sage ich nur: genau deshalb!“ Und er gerät ins Schwärmen: „Wo sonst findet man diese Ruhe und eine derartig schöne Landschaft?! Es gibt nur wenig Schnee, trotzdem ist alles weiß, mit einer traumhaften Reifschicht darüber.

Für die Ziegen sollte man ein paar Leckerlis bei sich haben

Für die Ziegen sollte man ein paar Leckerlis bei sich haben

Der Klapotetz, das Wahrzeichen der Südsteiermark

Der Klapotetz, das Wahrzeichen der Südsteiermark

Dazu kommt eine neue eigene Linie. Aus „Gut Pössnitzberg“ wird das „Landgut am Pössnitzberg“, bei dem auch die 20 Hektar eigene Landwirtschaft eingebracht werden; neben Kooperationen mit kleinen Bauern aus der Umgebung, die einen kurzen Lieferweg garantieren und – so Ogrinigg – damit ausgesprochene Regionalität bieten. Für das Abendessen gibt es Buschenschenken, die erwandert werden wollen, oder den Kreuzwirt, wo ein einfach guter Koch (Daniel Rauter) und ein bestens eingespieltes Team am Werk sind. Sie alle verwirklichen das sympathische Credo des Hauses: Die Menschen sollen in ihrem Weinhotel Gut Pössnitzberg „heimkommen“ und Beständigkeit erleben; was eine Reihe von Stammgästen jedem Neuling gerne bestätigen wird.

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