Kultur und Wein

das beschauliche Magazin


Das Entler auf Schlüsselgasse 2, 4. Bezirk

Das Entler auf Schlüsselgasse 2, 4. Bezirk

ENTLER Ein Name steht für grundsolide Qualität

Franz Entler am Zapfhahn

Franz Entler am Zapfhahn

Ein herzlich-freundliches Refugium für Stammgäste und andere neugierige Genießer

Biegt man von der Wiedner Hauptstraße in die Schlüsselgasse ein, vermeint man ein gutes Jahrhundert in der Zeit zurück zu gehen. Wunderschön gepflegte Fassaden aus dem Fin de Siècle folgen der sanften Biegung dieses engen Verkehrsweges, aus dem man die Autos weitgehend verbannt hat. Auf Nummer 2 ist im Parterre eine Reihe von Fenstern einladend erleuchtet. Dahinter sitzen in einem stimmungsvollen Gewölbe Leute, die offensichtlich mit Hingebung damit beschäftigt sind, zu speisen oder einander zuzuprosten. Eine zarte Aufschrift in einem Fenster verrät den Namen des Restaurants: ENTLER. Trotz der versteckten Lage will Franz Entler nicht von einem Geheimtipp sprechen. Seit nunmehr 29 Jahren betreibt er hier ein Restaurant und kann sich wegen Gästemangels nicht beklagen. Sein Lokal frequentieren Touristen oder ganze Gruppen von Feiernden genauso gerne wie eine stattliche Anzahl von treuen Stammgästen. Und allesamt dürfen sich hier wie in einer Familie aufgehoben fühlen. Die Aufmerksamkeit vom Chef und seinem Personal ist ihnen sicher.

Das anheimelnde Ambiente des Entler

Genussvoll speisen im anheimelnden Ambiente des Entler

Frühlingsrolle von der Weidegans und geräucherte Ganslbrust auf Linsen mit Curryöl

Frühlingsrolle von der Weidegans und geräucherte Ganslbrust

Der aus dem Südburgenland stammende Wirt hat nach einem beruflichen Ausflug auf eine Insel Norddeutschlands hier den idealen Ort entdeckt, um mit Köchin Sonja, sie waren beide Lehrlinge in einem Hotel in Jennersdorf, und dem Weinspezialisten Werner als Team kulinarische Höhepunkte zu schaffen. Aufschluss gibt die Speisekarte, auf der sich Bodenständiges ebenso findet wie Internationales, in dem jedoch ein kräftiger Touch Österreich zu schmecken ist. Ein paar Beispiele gefällig? November ist Ganslzeit. Ganslcremesuppe mit Bröselknödel oder das knusprig gebratene Martinigansl mit Apfel, Rotkraut, Erdäpfelknödel und Preiselbeeren stammen von der Mostviertler Weidegans. Wer weniger zum Geflügel neigt, mag sich dem Filet vom Zander aus heimischen Gewässeren auf Kartoffelschaum mit Ruccolapesto und Artischocken Ravioli zuwenden.

Knusprig gebratene Ente mit Rotkraut

Knusprig gebratene Ente mit Rotkraut

Grießflammerie mit Holundersauce und Vanilleeis

Grießflammerie mit Holundersauce und Vanilleeis

Was wäre ein Herbst ohne Wild?! Reh- und Wildschweinfilet mit Mandelkruste auf roter Portweinsauce mit Weißkraut Quiche und Karfiol Püree sind ein auf einem Teller fantasievoll vereinigter Überblick, was die Jägerschaft der Küche geliefert hat. Dass alles möglichst bio ist, muss nicht eigens erwähnt werden. Die Liebe zum Detail ist unter anderem am betörenden Zitronenduft der Sauce am marinierten Rücken vom steirischen Landschwein und Scampi auf Chili zu riechen. Die reifen Zitrusfrüchte wurden vom Chef persönlich aus seiner Wahlheimat Sizilien importiert. „Es tragt sich immer von irgendwo was zusammen“, meint Franz Entler und ist bereits wieder am Werk, mit Sonja kulinarische Kunststücke für die neue Karte zu kreieren. Angestoßen wird mit österreichischem Wein aus den besten Rieden des Landes. Wer nach den stattlichen Portionen der Hauptspeisen noch Platz im Magen hat, kann mit einer Grießflammerie auf Holundersauce mit Vanilleeis oder einem Zwetschkenscheiterhaufen mit Sorbet zu einem Gläschen Grüner Veltliner Eiswein von Kolkmann oder einer Trockenbeerenauslese vom Kracher das große, aber feine Fressen süß beschließen.

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