Kultur und Weindas beschauliche MagazinPassage der Spittelau mit ihrer modernen Architektur GENUSS AUF DEM SCHIFF bei der Heurigenfahrt mit Wiener Liedern
Eine ganz besondere Sicht auf die Stadt bietet sich vom Wasser aus. Der Blick von unten entdeckt die faszinierende Ingenieurskunst bei den Brücken, über die man üblicherweise mit der Straßenbahn oder dem Auto fährt, Leuchtreklamen auf den Dächern bilden einen beredten Horizont hinter dem dichten Grün am Ufer des Donaukanals und gewaltige architektonische Ensembles wie die UNO-City inmitten von himmelhoch ragenden Türmen nehmen sich hinter dem Grau der blauen Donau erstaunlich niedlich aus. Man gleitet daran in einer eigenartigen Selbstverständlichkeit vorbei, so ruhig bewegt sich die MS-Wien auf dieser abendlichen Tour vom Schwedenplatz hinab zur Schleuse Freudenau, an der Donauinsel vorbei stromaufwärts bis Nussdorf, um zwischen den beiden grimmigen Löwen wieder in den Donaukanal einzubiegen und vorbei an endlosen Bilderstreifen bunter Graffiti Richtung Ausgangspunkt zu fahren. Trotz eines unwiderstehlichen Programms, das in diesen drei Stunden an Bord geboten wird, bleibt genügend Zeit zum Schauen und seinen Gedanken zu einem modernen und dem historischen Wien nachzuhängen. Der Titel dieser Themenfahrt ist an sich eine Wienerische Angelegenheit. Es geht um den Heurigen, der erst perfekt ist, wenn drei Dinge in entsprechender Qualität geboten werden. Egal, ob zu Lande oder zu Wasser, muss zuerst einmal der Wein passen. Mit einem reschen Grünen Veltliner und dem Blauen Portugieser kann eigentlich nicht viel schief gehen. Die zweite wichtige Komponente ist das Papperl. Ein üppiges Buffet, im Fahrpreis inbegriffen, lässt das Herz jedes hungrigen Passagiers lachen. Ganz wie bei der traditionellen Buschenschank gibt es die kalte Platte mit Presswurst, Geselchtem und Aufstrich. Auf dieser Reise ist sie das hors-d'œuvre zu einem Diner mit Schnitzel und Co., das mit süßen Köstlichkeiten wie Sacherschnitte und Mandelcreme komplettiert wird. Na, und kein Heuriger ohne Musik, besser gesagt, ohne die Wiener Lieder, die zum Mitsingen einladen! Engagiert sind dazu die besten Duos der Stadt. Mit Kontragitarre und chromatischer Knopfharmonika animieren beispielsweise Franz Pelz und Erich Zib die schunkelnde Gesellschaft zu einem weiteren Flascherl Wein und lassen an den jeweiligen Tischen den Schmäh ordentlich rennen. Egal ob Einheimische oder Gäste aus fernen Landen, diese Kreuzfahrt ist für alle ein Genuss, der ihnen unsere Stadt über das Wasser hin auf liebenswürdige Weise näherbringt. Statistik |