Kultur und Wein

das beschauliche Magazin


Seevilla des Hotels Hubertushof

Familiäre Herzlichkeit im Seehotel Hubertushof in Velden

Robert Kenney degustiert im Weinkeller des Hotels die besten Tropfen © Hotel Hubertushof

Das Refugium am Wörthersee – mitten im Zentrum und trotzdem fern vom großen Trubel

Von den Balkonen der liebevoll im Jugendstil erhaltenen Seevilla schweift der Blick genüsslich über die Veldener Bucht. Nur wenige Schritte entfernt ist das berühmte Schlosshotel mit seinen vier Türmen nicht zu übersehen. Erinnerungen an das Jetset mit seinen Millionären und Filmstars, allen den Reichen und Schönen werden wach. Ein wenig Nostalgie schwingt in diesen Bildern mit, obgleich die Auffahrt teurer Oldtimer und deren elegant gewandete Besitzer mit geschulterten Golfbags davor ganz und gar Gegenwart sind. Auf dem See hebt eben ein Wasserskifahrer mit dem Gleitschirm ab, während unter ihm eine Gruppe fröhlich johlender junger Leute auf dem Banana Boat die smaragdgrüne Wasserfläche durchpflügt und draußen gemächlich Segeljachten im ruhigen Wind kreuzen. Mit schroffen Gipfeln begrenzen hinter bewaldeten Hügel Karawanken und Karnische Alpen den Horizont. Deren graue Felsen färben sich im späten Licht langsam rosa und zeigen unmissverständlich an, dass sich ein sonniger Tag am Wörthersee dem Ende zuneigt.

Der Garten im Hotel Hubertushof - Ruhe abseits vom großen Trubel

Von der Seevilla weg führt ein schmaler Weg unter der Promenade hindurch direkt zum Wasser. Die Sauna mit Blick auf den See ist beheizt und lädt zum kurzen erholsamen Schwitzen ein.

Renate Kenney, Beistzerin des Hotels Hubertushof, am Eingang zum Konferenzraum

Die gleichermaßen wohltuende Abkühlung bringen einige Züge in den erfrischenden Fluten unmittelbar davor. Etwas Ruhe auf einer der Liegen ist in dieser Situation die beste Vorbereitung auf das Abendessen. Es wird von Küchenchef Thomas Eichwald tagtäglich mit viel Raffinesse und vor allem aus regionalen Produkten kreiert. Auf dem Handy zeigt er ein Foto mit einem üppigen Schwammerlfund seiner Mutter, der den Gast nun als Beilage zu Tournedos vom Prime Beef Filet als Pilzsaute erfreut. Das Rindfleisch kommt vom Kärntner Bauern, bei dem er schon im Vorjahr den Bedarf bestellt hat, und der Fisch für das Saiblingsfilet wird von einem Fischer geliefert, den er dafür am Morgen angerufen hat. Dass seine Philosophie trotzdem multikulti ist, bedeutet für Thomas Eichwald aber keinen Gegensatz. Er ist bescheiden genug, von seinen Mitarbeitern zu lernen: „Indonesier, Afghanen, wer immer bei uns ist, hat in anderen guten Häusern gearbeitet. Jeder bringt etwas mit, zum Beispiel Gewürze und Rezepte, die von mir ausprobiert werden und in mein Programm einfließen.

Der Wein zum Mahl lagert im Keller unmittelbar neben der KEINBAR. Frau Renate Kenney, die mit ihrem Gatten Robert den Hubertushof besitzt, muss heute noch lachen, wenn sie erzählt, wie es zu dieser sonderbaren Benennung gekommen ist. Vor Jahren hatten sie in Florenz bei einem alten Herrn das Schild WEINBAR bestellt und offenbar nicht genug leserlich ihren Wunsch aufgeschrieben. Nach längerer Zeit kam eine Tafel mit KEINBAR. Sie wurde trotzdem montiert, um dem Gast ein kleines Rätsel aufzugeben, das aber gern für ihn gelöst wird. Wenn die Rede auf die Winzer kommt, die immer wieder ihren Wein im Hubertushof präsentieren und über ihre Arbeit erzählen, kommt sie ins Schwärmen. Sie erinnert sich an den Weinbauern, der ihr von den Umstellungsproblemen auf Bio erzählt hat, und an den Winzer, der bei bitterer Kälte im Weingarten zu klassischer Musik aus seinem Autoradio gearbeitet hat. Die Weine stammen übrigens zum größten Teil von namhaften Produzenten aus Österreich und dem Friaul.

Allgegenwärtig im Hubertushof: Der Hirsch! Wenngleich die Besitzer aus Überzeugung keine Jäger sind

Bevor es Zeit ist, sich auf das Zimmer zurück zu ziehen, sollte man noch einen Blick auf die Wände des Hotels werfen. Eine ganze Reihe von Bildern stammt von Irene Andessner, die mit Fotos von aufwändig gestalteten Tableaus vivant ihre Kunst verwirklicht. Sie wurde zu einer persönlichen Freundin der Besitzer, geradeso wie das Künstlerehepaar Anne und Peter Knoll aus der Steiermark. Von diesen beiden stammt die Dekoration, von der Ente im paradiesisch ruhigen Garten des Hotels bis zu Fliesen in den durchwegs verschieden gestalteten Bädern, die Idee zu einer mit Silhouetten von Autos verzierten Garage und die schmucken kleinen Fahnen auf den Gängen. An den Architekten der 1914 erbauten Seevilla erinnert das Steinportal. Franz Baumgartner, der das Bild der Wörtherseearchitektur wie kein zweiter geprägt hat, hat auch dieses Gebäude entworfen, das bis heute seinen Charme aus dem Jugendstil dank der liebevollen Pflege der Familie Kenney bewahrt hat.

Der Name Hubertushof beinhaltet selbstverständlich auch den Hirsch, der einer Legende nach dem als heilig geltenden Pfalzgrafen mit einem Kruzifix im Geweih erschienen sein soll. Der Hirsch ist im Hotel allgegenwärtig, im Namen von Casa Cervo, einem Haus mit zwei Ferienwohnungen, in den Garderoben in Geweihform, aber auch auf Fotos, auf denen er vom Vater und vom Großvater des jetzigen Besitzers zur Strecke gebracht wurde. Robert Kenney selbst hält nichts vom Jagen.

Er war als Kind nolens volens Begleiter bei der Pirsch gewesen und mag seitdem kein Tier mehr töten. Sein Motto und das seiner Gattin Renate ist leben und leben lassen. Nutznießer sind die mit familiärer Herzlichkeit betreuten Gäste ebenso wie das Personal, mit dem beispielsweise am Ende der Sommersaison als Dankeschön ein Betriebsurlaub in Venedig unternommen wird und die Öffnungszeiten des Seehotels Hubertushof ohne Schielen auf Gewinn auf persönliche Bedürfnisse abgestimmt werden.

Die Bucht von Velden vor den Balkonen der Seevilla
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