Weingut Colli di Poianis ist tief verwurzelt in seinem Land
Schioppettino: hochfliegende Träume sind Wirklichkeit geworden
Das zauberhafte Prepotto in der Provinz Udine ist unter Weinkennern längst zum Begriff für einen besonderen Rotwein geworden. Gemeint ist der Schioppettino, der aus einer autochthonen Traube des Friaul gewonnen wird und in den Weingärten rund um Prepotto die idealen Voraussetzungen findet, um zu seiner bekannten Qualität heranzureifen. Der Ort Prepotto selbst zählt mit seinen DOC-Weinen zu den Colli Orientali del Friuli, liegt aber hart an der Grenze zu den Colli und Slowenien im Osten.
Dieser begnadete Platz vereint damit das warme, von der Adria geprägte Klima des Tages mit der frischen Kühle, die von den Julischen Alpen des Nachts herabströmt. Seit der Ernte 2008, mit der diese kleine Weingegend zur Subzone erklärt wurde, gibt es nun den Schioppettino di Prepotto, einen Rotwein, der mit intensiver Farbe, wuchtigem Aroma und komplexem Geschmack seine Region würdig in der Welt des Weines vertritt.
Spezialisten für den Schioppettino sind Gabriele und Maura vom Weingut Colli di Poianis in Prepotto. Die erste Geschichte, mit der sie ihren Gästen ihre Azienda vorstellen, erzählt von Paolino und Benvenuta Marinig, seinen Eltern, die seit 1934 in Prepotto Weinbau betreiben. Sie verfolgten einen hochfliegenden Traum, den Gabriele und Maura schließlich verwirklicht haben. Die erste große Auszeichnung gab es 1981 mit „Risit d´Âur“, dem begehrten „goldenen Schössling".
Verliehen wird dieser exklusive Preis für besondere Pflege autochthoner Rebsorten des Friaul. Seither, so erzählen sie mit zufriedenem Lächeln, hat der Schioppettino aus dem Hause Colli di Poianis vermehrten Zuspruch erfahren, sowohl in Italien als auch im Ausland.
Auf dem Weg vom Norden zu den italienischen Badeorten oder besser noch, bei der Heimfahrt, macht es kaum einen Umweg aus, auf einen Sprung in Prepotto bei Gabriele und Maura vorbeizuschauen. Zu finden ist Colli di Poianis leicht, einfach Prepotto, Via Poianis 34 ins Navi eingeben. Nach herzlichem Empfang beginnt der Besuch mit einer Führung durch die Weingärten.
Das bedeutet eingehende Begutachtung sorgsam angelegter Stockreihen und Bewundern des Bodens, auf dem diese wachsen. Wieder zurück im Weingut, geht es hinab in den Weinkeller, die „Barricaia“, wo Gabriele ein breites Sortiment von Weinen zur Verkostung anbietet: Ribolla Gialla, Friulano, Malvasia, Pinot Grigio, Sauvignon und Chardonnay auf der weißen Seite, Refosco dal penduncolo rosso, Merlot, Cabernet Franc, die Cuvée Rosso Ronco und selbstverständlich den Star der Region, den Schioppettino di Prepotto.
Für die Nacht nach einer solchen alles anderes als trockenen Tour durch Weingarten und Keller ist bei Colli di Poianis sogar ein probates Kraut gewachsen.
Im Gästehaus mit dem duftenden Namen Alloro (Lorbeer) hat man die Wahl zwischen Pungitopo (Stechpalme), Ginepro (Wacholder) oder Rosmarino. Entspannung und ungestörter Schlaf ist damit ebenso garantiert wie der Appetit auf das delikate Frühstück, serviert von Maura, die als echte Italienerin wohl bedacht darauf ist, dass ihre Gäste auch genug zum Essen haben, um entsprechend gestärkt in einen genüsslichen Tag in den Colli Orientali del Friuli hinaus wandern oder radeln zu können.