Kultur und Wein

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Das Weingut Al Féu © Al Féu

Das Weingut Al Féu © Al Féu

AL FÉU 1915 Autochthone Reben, Naturweine & Ruhe

Michele Castiglioni und seine Frau Yuliia Dumanska © Al Féu

Michele Castiglioni und seine Frau Yuliia Dumanska © Al Féu

Eine lohnende Aufgabe: Die Identität eines Gebietes mit großer Vergangenheit für die Zukunft erhalten.

Michele Castiglioni und seine Frau Yuliia Dumanska haben sich der Tradition seines Großvaters verschrieben. Dessen Erbe ist nicht nur das Weingut zwischen Marsala und Trapani am nordwestlichen Zipfel der Insel Sizilien, das der Vorfahre Michele Rizzo ab 1915 bearbeitet hat, sondern vielmehr das Bekenntnis zur „entschleunigten Landwirtschaft“, der Ruhe, die Wein und Betreiber dieser Cantina auszeichnet. Man hat sich deshalb zu einem mutigen Schritt entschlossen und auf Bio umgestellt. Auf acht Hektar 250 bis 300 Meter über dem Meer, mit tiefroter Erde und großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht gedeihen ohne Pestizide und Herbizide autochthone Weißweintrauben und die internationalen roten Sorten Merlot und Syrah. Sie alle werden ausnahmslos zu Naturweinen verarbeitet, was heißt, dass nach entsprechender Mazeration, mit Spontangärung im Stahltank und nach Verzicht auf jegliche Schönung die vollen Aromen erhalten bleiben. So entstehen einzigartig würzige Weine, die dem Genießer volle Aufmerksamkeit abfordern, ihn aber letztlich begeistern werden.

Syrah, Symoblfoto © Al Féu

Syrah, Symoblfoto © Al Féu

Insolia und Merlot, Symbolfoto © Al Féu

Insolia und Merlot, Symbolfoto © Al Féu

Spannend sind die Weißen von Al Féu. In der Contrada Pozzillo nahe Marsala wachsen auf steinigem Lehm die uralte sizilianische Sorte Catarratto und Zibibbo, eine Varietät des Muscat d´Alexandrie. Sie werden zur Cuvée verschnitten und als „Catarratto & Zibibbo – Terre Siciliane IGP“ auf den Markt gebracht. Die dritte heimische Sorte ist Insolia, die seit dem 16. Jahrhundert kultiviert wird. Sie zeichnet sich durch besondere Frische aus, mit Anklängen an Grapefruit, Papaya und Mango. Im Keller gilt „Hände weg!“. Jede technische Manipulation wird vermieden, ebenso beim Pazzarello, einem Orange Wein mit 20 Tagen auf der Schale. Er ist die in Flaschen abgefüllte Erinnerung an die Bauern von Marsala und damit auch eine Verbeugung vor der Natur. Michele: „Sie ist es, die uns mit ihrer angeborenen Eleganz leitet und unseren Produktionsstil inspiriert.

Die Cantina Al Féu © Al Féu

Die Cantina Al Féu © Al Féu

Michele Castiglioni im Weingarten © Al Féu

Michele Castiglioni im Weingarten © Al Féu

Das Logo des Betriebes ist eine poetische Reminiszenz an die große Geschichte der Familie Rizzo, die bereits im 13. Jahrhundert nachgewiesen ist. Das Riccio-Wappen erzählt vom dritten Kadettenzweig der neapolitanischen Patrizier und damit von einer noblen Abstammung. Es ist der sichtbare Auftrag, stets weitergegeben vom Vater an den Sohn, mit Leidenschaft alles aus dem Herzen heraus zu tun. Dazu kommen die Etiketten, kunstvoll entworfen von Yuliia. Sie zeigen nachdenkliche Frauen, denen die Winzerin eine Stimme gibt: „Unsere Frage ist also das Bewusstsein. Wer wir sind, was wir wollen, wofür wir in unserem Land leben und was wir für die Zukunft der Menschheit hinterlassen wollen.“

Al Féu, Logo 300

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